Kurven fliegen - wie korrekt steuern?

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  • Hallo Flieger,

    bevor ich mir im FluSi wesentliche falsche Gewohnheiten antrainiere hoffe ich auf "Flughilfe" von den realen Piloten hier mit Flugerfahrung in kleineren Maschinen ("fly by wire" ist wieder ein etwas anderes Thema - mir gehts hier nur um die kleineren Flugzeuge).


    Bitte verzeiht einem Anfänger wie mir diese saublöde Frage(n) - bin aber bis heute auf nichts Vernünftiges dazu gestoßen, es ist vielleicht auch zu "basishaft".


    Wie und wann (unter welchen Voraussetzungen) benutzt ihr Quer- Seiten- und Höhenruder im Flug für Richtungsänderungen bei gleichbleibender Höhe?


    Meine Vermutungen gehen hier aus den einzelnen Punkten hervor:

    - ist es richtig, wenn das Seitenruder meist nur bei engeren gewünschten Richtungsänderungen benutzt wird? (oder nur am Boden??)


    - kann und darf ich dann (ganz nach Schule..) mit dem Querruder und Höhenruder alleine eine langgezogene Kurve fliegen?

    Oder verhält sich das doch ganz anders..


    Bin wirklich sehr gespannt und freue mich jetzt schon sehr darauf, einen genaueren Einblick in die reale Flugschule zu bekommen!

    Viele Grüße :smiling_face:


    Uli


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    WIN10 + FluSi, beide meist aktuell, Saitek X52


    • Offizieller Beitrag

    Hallo Flieger,

    bevor ich mir im FluSi wesentliche falsche Gewohnheiten antrainiere hoffe ich auf "Flughilfe" von den realen Piloten hier mit Flugerfahrung in kleineren Maschinen ("fly by wire" ist wieder ein etwas anderes Thema - mir gehts hier nur um die kleineren Flugzeuge).


    Bitte verzeiht einem Anfänger wie mir diese saublöde Frage(n) - bin aber bis heute auf nichts Vernünftiges dazu gestoßen, es ist vielleicht auch zu "basishaft".

    Hallo Uli,

    hast du noch keine Flugstunden in der "Flugschule" gemacht? Da werden alle Grundkenntnisse gelehrt.

    Gruß Wolfgang aus Flensburg

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  • Nee, habe ich noch nicht, sorry - danke für den Hinweis, schaue dort sofort rein! :smiling_face:


    edit:

    bzw. ahtte da schon geschaut, konnte bislang jedoch nichts Passendes dazu finden - werde das jetzt genauer durchsuchen

    Viele Grüße :smiling_face:


    Uli


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  • Hallo Uli,

    um eine Kurve mit wenig Luft-Wiederstand zu fliegen ist Quer- und Seitenruder zusammen obligatorisch aber nicht zwingend. Ich komme aus der Modellfliegerei mit Segelflieger. Hier ist ein sauberes fliegen wichtig. Im Simulator habe ich den Unterschied nur in extremen Kurven gemerkt und gesehen.

    Die Anzeige dafür ist die Kugel in einem leicht gebogenem Glasröhrchen, ähnlich einer Wasserwaage. Wenn du das mal beim Kurvenfliegen beobachtest merkst du den Unterschied wann und wieviel Seitenruder notwendig ist damit die Kugel in der Mitte bleibt. ( Cesna 152) Mit dem Höhenruder ziehst du die Kurve auch enger und hälls,t je nach Schräglage, gleichzeitig die Höhe.

    Probiere es einfach aus.


    alsdann ThB

  • Wolfgang

    hatte dann gleich danach die (mir bereits flüchtig bekannte) nette Fluglehrerin besucht und sie nach den Theoriestunden gefragt - sie meinte dann leider nur dass sie nicht wisse, wann der Kollege zurück aus dem Urlaub sei. Ob sie dabei nun noch etwas geringschätzig den Mund verzog konnte ich in dem Augenbllick leider nicht genau erkennen :winking_face:  :smiling_face:


    Thomas

    Ja, konnte inzwischen etwas mehr ausprobieren mit dem Saitek X52 - im praktischen Betrieb (noch mehr vermutlich in der Grundeinstellung des FS) sind diverse Steuerruder ja zumindest teilweise gekoppelt. Dies ist sicher bis zu einem gewissen Grad auch mechanisch sinnvoll und möglich.


    Es geht mir allerdings in dieser Frage in erster Linie um die Theorie bzw. "Lehrbuchmeinung". Auch das Lehrbuch könnte natürlich eine "obligatorische" Koppelung diverser Ruder aufzeigen.


    Liebe Grüße

    Uli

    Viele Grüße :smiling_face:


    Uli


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  • Kurvenfliegen ist eine Kombination aus Seiten und Querruder. Mit dem Querruder neigt man das Flugzeug, mit dem Seitenruder "giert" man es in Kurvenrichtung. In den UhrenLaden Cockpits gab/gibt es die Libelle. In Wikipedie ist das gut erklärt:



    Aufbau

    Die Libelle, auch „Inklinometer“, ist ein mit Flüssigkeit gefülltes, gekrümmtes Glasröhrchen, in dem sich eine Stahlkugel hin und her bewegen kann. Die Kugel in der Libelle zeigt die Richtung des Scheinlotes, d. h. die vektorielle Summe aus Zentrifugalkraft und Schwerkraft, an.


    Funktionsweise

    Durch die Libelle ist eine Beurteilung möglich, wie sauber eine Kurve geflogen wird, d. h. wie gut der Kurvenflug „koordiniert“ ist. Die Kugel in der Libelle bleibt zwischen den beiden senkrechten Hilfslinien stehen, wenn sich die in Kurven auftretenden Kräfte gerade ausgleichen und das Luftfahrzeug somit eine koordinierte Kurve fliegt. Befindet sich die Kugel hingegen außerhalb der beiden Markierungen, macht das Flugzeug entweder eine Schiebekurve (engl. skid) (Querneigung zu gering; Kugel wandert zur Kurvenaußenseite) oder eine Schmierkurve (engl. slip) (Querneigung zu groß; Kugel wandert zur Kurveninnenseite).

    Wenn die Flächenspitze des Flugzeugsymbols rechts oder links die Markierung berührt, fliegt man mit einer Drehgeschwindigkeit von 3 Grad in der Sekunde, 180° ("Turn") in 1 min. bzw. 360° in 2 min. Dies nennt man eine Standardkurve (engl. standard rate turn). Das Flugzeug fliegt also in zwei Minuten einen Vollkreis. Die Kugellibelle sollte dabei immer genau in der Mitte stehen, da das Flugzeug sonst schiebt (nach außen) oder schmiert (nach innen).


    Man bewegt also das Querruder und sorgt mit dem Seitenruder dafür das die Libelle in der Mitte bleibt.


    Ich weiß jetzt gar nicht ob es eine solche Anzeige in den Glas-Cockpits gibt ????

    Gruß Axel aus EDNX

    Wenn du fliegen willst, musst du den Mist loswerden, der dich herunter zieht.

    Intel Core i9-10900K, 10x 3.7 GHz |MSI Z490 GAMING PLUS | 32GB DDR4-3000 |NVIDIA GeForce RTX 2080 Super, 8GB | SSD: 2TB Samsung 860 QVO |SSD Samsung 1TB SSD 870 EVO (only for FS2020) |HDD: 2TB Seagate IronWolf | Thrustmaster TCA Airbus Edition

  • Hallo Axel,

    ich bin absolut begeistert! Abgesehen von der "korrekten" Verwendung von Seiten und Querruder beim Kurvenflug erhellt die Libelle ("Scheinlot") dazu mein Verständnis seeehr.. - kann mich gar nicht mehr einrenken...

    Jetzt erinnere ich mich daran, mit dieser "Richtschnur" bei den wenigen Gelegenheiten intuitiv geflogen zu sein in einem (Sim-)Segelflugzeug - ohne Motor ist das von noch größerer Bedeutung (denke ich).


    Beste Grüße

    (Es gibt natürlich Informationen ohne Ende zu finden, nur, wo anfangen..)

    Viele Grüße :smiling_face:


    Uli


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  • Jetzt habe ich auch genauer nachgeschaut:

    In der Cessna 152 gibt es glücklicherweise eine solche "Libelle".


    Ein guter Ersatz für das Popometer :smiling_face:

    Viele Grüße :smiling_face:


    Uli


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  • Ich verwende bis dato noch kein Seitenruder im Kurvenflug ich achte einfach auf eine saubere Lenkführung meinerseits u. beachte natürlich die Libelle. Aber wenn man in der Luft das Seitenruder bedient dann muß man extrem aufpassen da "trischsts" einen durch die Luft als wenn dich ein Orkan erwischt hat. Ist das normal? Oder ist meine Sensibiltätseinstellung zu extrem???


    Liebe Grüße

    Herbert

    Cooler Master, i7-8700K CPU @ 3,7GHz, Win10, NVIDIA GeForce GTX 1060 6GB und Intel UHD Graphics 630, 16GB Arbeitsspeicher

  • Hallo Herbert


    Ja, das Seitenruder ist sensibel. Volle Ausschläge brauchst hauptsächlich im Kunstflug. Bei mir ist es im Sim auch so: Seitenruder mit bedacht sanft ein paar Grad nur und der Flieger geht wie auf Schienen.


    alsdann ThB

  • DITO, das Seitenruder wirklich mit bedacht einsetzen. Viele machen es tatsächlich nicht, und ich auch erst wirklich seit ich Pedale hab. Die Empfindlichkeit einstellen wäre ne Alternative, aber bedenke das du damit auch das Bugrad steuerst was du beim grounding benötigst

    Gruß Axel aus EDNX

    Wenn du fliegen willst, musst du den Mist loswerden, der dich herunter zieht.

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  • Hallo Axel,

    wenn wir hier in der "Schule" schon so schön bei den Steuerungsmanövern sind:

    Steuert das Seitenruder generell bei allen Maschinen das Bugrad mit???


    Das kam mir bisher immer "fest" vor.. (übe derzeit mit der Cessna 152)

    Viele Grüße :smiling_face:


    Uli


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  • o jeh... sorry, bin da schon wieder falsch abgebogen - sonst könnte ich ja keine Wendungen auf dem Rollfeld machen...


    Falls das auch im Flug passiert(?), verstärkt dies ja noch den Effekt des Seitenruders und macht ihn noch heftiger, und das bei hoher Fluggeschwindigkeit..

    Viele Grüße :smiling_face:


    Uli


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  • Steuert das Seitenruder generell bei allen Maschinen das Bugrad mit???

    Hallo
    Ich hab´s nicht ausprobiert aber ich denke schon. Sonst probier´s doch einfach mal selber aus.

    Liebe Grüße
    Herbert

    Cooler Master, i7-8700K CPU @ 3,7GHz, Win10, NVIDIA GeForce GTX 1060 6GB und Intel UHD Graphics 630, 16GB Arbeitsspeicher

  • Hallo Herbert,

    werd dies jetzt gleich mal bei all den vielen Fliegern durchprobieren :winking_face:


    Falls es nicht grundsätzlich so ist, müsst es bei den größeren Maschinen eine extra steuerung dafür geben, mal sehen


    Eine gute Nacht, irgendwann!

    Viele Grüße :smiling_face:


    Uli


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  • Was die Realität betrifft weiß ich es natürlich nicht genau. Wikipedia schreibt:


    Die Bugradsteuerung (engl. Nosewheel Steering, NWS) wird benutzt, um ein Flugzeug bei geringen Geschwindigkeiten am Boden zu lenken (Rollen). Beispielsweise benutzt der Pilot die NWS um das Flugzeug vom Stellplatz auf die Startbahn zu rollen und zu Beginn des Startlaufs, wenn das Seitenruder noch keine aerodynamische Wirkung hat.

    Für die Steuerung des Bugrades stehen je nach Flugzeugtyp unterschiedliche Eingabegeräte zur Verfügung, meistens ist das Bugrad an die Seitenruderpedale gekoppelt, bei größeren Flugzeugen existiert zum Teil zusätzlich eine Hand-Kurbel oder ein kleines Rad (engl. tiller), mit dem nur das Bugrad ohne Betätigung des Seitenruders gesteuert werden kann. Diese Handkurbel befindet sich nur auf der Kapitänsseite und wird vom Kapitän mit der linken Hand bedient.

    Die Ausführung und Steuerungsmöglichkeiten sind vom Flugzeughersteller und teilweise von der Fluggesellschaft abhängig, deshalb sind teilweise beidseitige oder nur auf der Seite desPilot in Command angebrachte Steuer zu finden, ebenso kann der Ausschlag über die Pedale begrenzt, oder von der aktuellen Rollgeschwindigkeit abhängig sein.



    Im Flusi kenne ich es nicht anders dass, das Seitenruder mit Bugrad gekoppelt ist.

    Gruß Axel aus EDNX

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  • Hallo Axel,

    das ist eine sehr gute Erläuterung, finde ich.


    Die Ansätze zur realen Steuerung des Bugrades sind - nicht überraschend - sehr unterschiedlich und im FluSi z. B. kommt "spätestens" bei den FlyByWire Maschinen auch noch die Kontrolle des Bordcomputers dazu bzw. diese steht überhaupt VOR der Ausführung eines Steuerkommandos und nimmt dir so Einiges an "Kontrolle" ab - gewünscht oder auch nicht.


    Was eine mögliche Kopplung von Quer- mit Seitenruder in den Grundeinstellungen des FS betrifft wurde ich bisher nicht fündig - ich möchte auf jeden Fall zunächst ohne automatische Kopplung fliegen, um das Fliegen besser kennen zu lernen.


    Viel Spaß beim Fliegen und immer eine gute Landung

    Viele Grüße :smiling_face:


    Uli


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  • Im Flusi kenne ich es nicht anders dass, das Seitenruder mit Bugrad gekoppelt ist.

    Ich auch nicht.

    Bei der Icon 5 ist das Seitenruder sogar mit dem Wasserruder gekoppelt was natürlich Sinn macht. Das muß aber vorher im Cockpit aktiviert werden. Dann fährt das Wasserruder aus.


    alsdann

  • Hm, schade, so gibt das für den Anfänger viel weniger Rückmeldung (Feedback, auf Deutsch :thinking_face: ) und Asobo sortiert den FS mehr in den Spiele-Bereich ein...


    Aber mal sehen, vielleicht ergibt sich ja doch noch etwas dazu

    Viele Grüße :smiling_face:


    Uli


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  • Na ja, immerhin, und das sollte nicht vergessenwerden, es handelt sich immer noch um ein COMPUTERSPIEL und ist NICHT als Flugschule anzusehen. Den Machern liegt es frei wie "sehr" sie die Realität umsetzen wollen bzw können.

    Gruß Axel aus EDNX

    Wenn du fliegen willst, musst du den Mist loswerden, der dich herunter zieht.

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